tote ernte - der krieg ums saatgut
im kanadischen weizengürtel wurde der landwirt percy schmeiser
vom chemie- und saatguthersteller monsanto auf patentverletzung und
eine halbe millionen mark schadenersatz verklagt, weil wind oder
vögel ihm monsantos genmanipulierten raps zugetragen haben.
schmeiser erhob gegenklage wegen rufmord und verseuchung seiner
felder, ging an die öffentlichkeit und wird inzwischen von bio- und
bürgerrechts-organisationen als ikone des monsanto-widerstands rund
um den globus geschickt.
seine weltweite botschaft: verteidigt euer saatgut! in europa
sammelt der landwirt klaus buschmeier aus dem westfälischen
extertal kollegen um sich und organisiert einen aufstand gegen den
deutschen bauern-verband.
ein kooperationsabkommen des bauernverbandes mit den
pflanzenzüchtern über nachbaugebühren empfinden die bauern als
verrat. im landgericht münchen, das eigens eine sonderkammer
einsetzt, lesen bauern ihrem landesführer vor der kamera fast
handgreiflich die leviten.
um die gentechnik durchzusetzen, haben die chemiemultis fast alle
großen pflanzenzüchter geschluckt.
gentechnik stoppt nicht den hunger in der welt, sondern fördert
den chemieabsatz. die gentechnik macht nutzpflanzen gegen
unkrautmittel resisdent. der bauer darf die pflanzen anbauen, mit
chemie behandeln und verkaufen, mehr nicht.
jede wiederaussaat oder eigene zuchtarbeit wird verboten oder mit
gebühren belegt. für buschmeier und schmeiser ist das die rückkehr
der leibeigenschaft.
der gipfel des gentechnischen zynismus ist die sogenannte
terminator-technologie. sie macht die bauern mit hilfe der
gentechnik endgültig von den konzernen abhängig. die pflanzen
werden gentechnisch so manipuliert, dass sie nur einmal keimfähig
sind. eine wiederaussaat der ernte ist zwecklos. die ernte ist
tot.
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