kapitalismus - eine liebesgeschichte
die aktuelle situation in den vereinigten staaten wird mit dem alten rom verglichen, in welchem eine kleine elite über den großteil des geldes und die macht verfügte. mit kriegen und stumpfer unterhaltung werde das volk ruhig gestellt, und die ausgebeuteten sklaven würden das imperium eines tages zu fall bringen.
anhand von beispielen werden die auswirkungen des kapitalismus und der finanzkrise auf das normale volk gezeigt: eine familie, die ihr haus verloren hat, ein pilot, der von seiner fluggesellschaft ein jahresgehalt von nur 16.000 us-dollar bekommt, unternehmen, die durch heimlich abgeschlossene lebensversicherungen am tod von mitarbeitern verdient haben.
die banken und die verstrickung verschiedener regierungen mit hochrangigen vertretern der bankenwirtschaft werden als ursache für die probleme dargestellt. besonders präsident ronald reagan, in dessen amtszeit die gewinnsteigerung durch stellenabbau bei vielen amerikanischen firmen eingeführt wurde, und präsident george w. bush in dessen amtszeit die wirtschaftskrise fällt, zu deren lösung ein finanzpaket unter mitarbeit von bankenvertretern von lehman brothers verabschiedet wurde, stehen in der kritik von moore.
neben interviews mit arbeitern und vertretern der katholischen kirche, die kapitalismus als sünde bezeichnen, werden moore-typische provokante aktionen gezeigt wie beispielsweise seine fahrt vor verschiedene banken mit einem leeren geldtransporter, um von den banken persönlich die durch die steuerzahler aufgebrachten milliarden zur bankenrettung zurückzufordern.
moore betrachtet auch die durch den tod von franklin d. roosvelt nicht mehr durchgeführten reformen im sozialbereich und stellt sie den errungenschaften in deutschland, italien und japan nach dem zweiten weltkrieg gegenüber, die vor allem durch die mitarbeit von roosevelt beim wiederaufbau in diesen ländern erreicht wurden.
der film endet mit einem happy end, indem gezeigt wird, wie barack obama die macht übernimmt und sich in chicago mit streikenden fabrikarbeitern solidarisiert.
moore selbst bezeichnet den film als ein „ausgezeichnetes date-movie“. er beinhalte „begierde, leidenschaft, romantik und 14.000 arbeitsplätze, die jeden tag gestrichen werden. es ist eine verbotene liebe, eine liebe, deren namen man nicht auszusprechen wagt. zum teufel, raus damit: kapitalismus.“
engl. mit deutschen untertiteln